Die Perchtoldsdorfer Heide im April 2005

Die Heide ist nicht nur ein beliebtes Naherholungsgebiet für viele Wiener sondern auch ein ökologisch interessanter "Sonderstandort". Die Art und der Aufbau der Gesteinsunterlage lassen das Wasser versickern und es gibt kein Grundwasserreservoir, auf das die Pflanzen zurückgreifen könnten. In Abhängigkeit von der Dicke der aufliegenden Bodenschicht zeigt die Perchtoldsdorfer Heide unterschiedlich stark ausgeprägte Formen eines Trockenrasens. 

 

 

 

 

 

Zu den besonders bekannten Arten, die mit dieser schwierigen Situation zurecht kommen, zählt die Kuhschelle (hier Pulsatilla grandis, die Große Küchenschelle).

 

 

 

 

 

 

 

   

Zusammen mit dem leuchtend-gelben Frühlings-Adonisröschen, Adonis vernalis, bilden die Küchenschellen den wichtigsten Frühlingsaspekt auf der Perchtoldsdorfer Heide.

 

 

 

Man würde meinen, dass doch die Spezialisten für Trockenheit Kakteen und Ähnliches sein müssten. Deren Stoffwechsel ist aber an extremes Sonnenlicht angepasst, das es in unseren Breiten nicht gibt. Die Pflanzen, die hier erfolgreich sind, setzen auf "Sparen". Sie sparen am Blattwerk, damit sparen sie auch gleichzeitig an der Verdunstung, Haare schützen zusätzlich vor Hitze, und sie sparen ganz besonders an der Pflanzengröße:

Was mit einer Höhe von ca. 10 bis 15 cm aussieht wie ein zu klein geratener Wiesenbocksbart ist eine österreichische Schwarzwurzel, Scorzonera austriaca,  in voller fertiger Größe.

 

Leicht zu übersehen ist dieser kleine Zwerg: Ohne Makrofunktion wäre diese nur wenige Zentimeter hohe Kugelblume, Globularia cordifolia, nicht fotografierbar gewesen.

 

Erst bei sehr naher Betrachtung sieht man in diesem "unordentlichen Gewirr", dass die Einzelblüten des Körbchens asymmetrisch sind. 3 Blütenblätter sind teilweise verwachsen und bilden gemeinsam eine Art Unterlippe. 

Die schönste Überraschung dieser sparsamen Wüchsigkeit liefert uns eine wunderschöne Schwertlilie. Die Blüte ist in "normaler" Größe vorhanden, gespart wird am Vegetationskörper. Im Hintergrund geben die blaue Traubenhyazinthe und die fiedrigen Blätter des Frühlings-Adonisröschen einen Anhaltspunkt zur Größe dieser Zwerg-Schwertlilie. 

 

 

Gleich in beiden möglichen Farbvarianten haben wir die Zwerg-Schwertlilie (lateinisch Iris pumila) angetroffen. Die weiße bis beige Form und wenig daneben auch einige blaue Zwerg-Schwertlilien.

 

 

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