Die Perchtoldsdorfer Heide

Auf der Heide finden sich also doch einige ganz speziell angepasste Arten. Dieses Vorkommen von Besonderheiten ist einerseits reizvoll, bringt aber Probleme mit sich, wenn man versucht, die gefundenen Pflanzen genau zu benennen. 

Die genaue Betrachtung der Blüte alleine reicht für eine eindeutige Bestimmung nicht aus. Da es einige ähnliche Arten gibt, wären noch Details der Blätter nötig, und eine noch stärkere Vergrößerung. Denn ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal bei den Potentillen ist das Vorhandensein oder Fehlen von kleinen Sternhaaren. Und um welche Art von Haaren es sich hier handelt, ist (für mich) so nicht erkennbar.
Also geben wir uns zufrieden damit, dass es eine Potentilla ist, ein Fingerkraut. Die Vermutung geht in die Richtung  Sand-Fingerkraut, Potentilla arenaria, (sollten die Haare Sternhaare sein...).

Und was macht man auf der Heide, wenn man nicht gerade botanisch interessiert ist? Der geübte Ausflugswiener verhält sich still und wartet, ob nicht doch ein Ziesel zu sehen ist. 

Der Großteil der Population wird zwar längst durch einen Zaun geschützt, da Ziesel füttern mit Keksen und Schokolade den Tieren nicht gut tut. Auch das Ablegen der Scheu den Menschen gegenüber führte in Bezug auf die mitgeführten Hunde zu Stress für die Tiere. Aber mit ein wenig Geduld kommt so ein neugieriges Ziesel doch ganz gerne nahe heran....

Die Perchtoldsdorfer Heide ist ein schönes Beispiel für eine positive Beziehung zwischen Mensch und Natur. Durch eine gemäßigte Nutzung (Beweidung, gelegentliche Mahd, häufiges Begehen durch Ausflügler usw.) ist hier im Laufe vieler Jahre eine schützenswerte Landschaft entstanden. Trotz der hervorragend angepassten Pflanzen würde die Heide ohne weiteres "menschliches Zutun" ihren typischen Charakter einbüßen und langsam aber stetig in eine (trockenheitsangepasste) Waldlandschaft übergehen

© Johanna & Regina

Ein Teil der Fotos wurde mir freundlicherweise von Regina für die Gestaltung dieser Seite überlassen. Mehr von ihren Fotos gibt es hier.